Jetzt schlägt's Taiko!
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Chinesische Taikos

Seit einiger Zeit sind sehr günstige Taikos aus China erhältich. Die Preise beginnen bei nur 90,- Euro. Wir haben seit knapp zwei Jahren einige dieser Taikos im Einsatz. Hier unsere Erfahrungen damit: 
 
Bauart 
Der Korpus ist in facettierter Bauweise hergestellt. Teilweise wird Spachtel verwendet um die Unebenheiten der Oberfläche auszugleichen. Lackiert sind die Trommeln in schwarz. Bei den Proportionen entspricht der Felldurchmesser etwa der Höhe der Trommel und liegt irgendwo zwischen einer Hira- und einer Miya-Daiko. Bezogen ist die Taiko mit Schweinehaut. Sie ist dünner als Kuhhaut (eher wie Ziege), aber strapazierbar und für Sticks geeignet. Die Felle sind am Rand abgeschnitten und deshalb nicht nachspannbar. 
 
Eigenschaften 
Die Trommeln sind gut gespannt und erzeugen einen relativ hohen Ton - der Klang ist besser als erwartet. Bei Schlägen auf den Korpus bemerkt man dann, ob gespachtelt wurde oder nicht: Dann platzen Lack und Spachtelmasse ab. Dafür sind diese Taikos kaum geeignet. Problematischer sind die Ränder: Sie sind recht scharfkantig und bei Randschlägen macht man sich die Bachis kaputt. Bei 12,- Euro pro Bachi-Paar und 90,- für die Trommeln kann man ausrechnen, wann die Stöcke den Trommelpreis übersteigen.  
 
Fazit 
Als Übergangslösung machen die China-Taikos durchaus Sinn, wenn man sich mit den Nachteilen arrangieren kann. Unsere Trommeln haben bisher die ersten beiden Jahre überlebt. Neue Kuhfelle würde ich warscheinlich nicht aufziehen, zumal diese im Preis höher sind als die ganze Trommel.

Artikel vom 08.06.2006

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